Wissenswertes zur Geschichte
Bornholms
Vor ca. 800 Mio. Jahren
entstand die "Granitinsel Bornholm" durch plattentektonische
Vorgänge.
Ab ca. 10.000 vor Christus besiedelten die ersten
Menschen Bornholm. Sie kamen wahrscheinlich aus dem ca.
38 km entfernten südschwedischen Festland.
Es ist anzunehmen, dass die Menschen den Weg über
die zugefrorene Ostsee nahmen.
Um ca.
800 nach Christus hatte Bornholm seinen eigenen
König und ab ca. 1000 wurde die Insel ein Teil des
Dänischen
Königreichs.
Bornholm-Tipp: In
der Nähe Arnager befindet
sich das größte Felszeichungsfeld Bornholms.
Die Felszeichungen wurden erst 1878 entdeckt.
Während der Hansezeit (14. bis 16. Jahrhundert)
war Bornholm ein vielbenutzter Landeplatz. Vor allem
Piraten, Sachsen und Lübecker erschwerten
den Bornholmern das Leben.
Fischersiedlungen wurden überfallen und man erhob
Kriegskontributionen. Städte
wurden des Öfteren
in Schutt und Asche gelegt.
So war der dänische König
Frederik I. gezwungen, die Insel 1525 auf 50
Jahre für 158.019 Lübeck’sche Mark an die Lübecker
zu verpfänden.
Im
August 1653 wurde Bornholm von der Pest heimgesucht. 5000
von 13000 Bornholmern starben an den Folgen.
Die anschließenden zweieinhalb
Jahrhunderte waren verhältnismäßig ruhige
Zeiten für die Ostseeinsel.
Bornholm im 2. Weltkrieg
Am 10. April 1940 wurde
die Insel Bornholm, wie der Rest von Dänemark (09.04.1940),
von deutschen Truppen besetzt. Bornholm blieb während
des ganzen Krieges ein unbefestigtes Etappengebiet der
Wehrmacht.
Während der Besetzung der Insel gab es jedoch einen
Zwischenfall, welcher erwähnenswert ist. Eine
1943 von der "Heeresversuchsanstalt Peenemünde" gestartete
V1-Rakete schlug versehentlich
auf Süd-Bornholm
ein. Der dänische Stationsoffizier
der Kriegsmarine "Hasager Christiansen" fotografierte
die V1 und konnte mit Hilfe des Bornholmer-Widerstandes
diese Fotos über Schweden nach England schmuckeln.
Somit lagen dem
englischen Premierminister Churchill die Fotos der "V-Waffe" bereits
ein Jahr vor der Beschießung
Londons vor.
Das Kriegsende war dann
für die Bornholmer besonders
tragisch. Während man in Kopenhagen und im übrigen
Europa bereits das Kriegsende feierte, fielen auf Rønne
und Nexø noch russische Bomben.
Erklärung: Der
deutsche Inselkommandant Bornholms, Kapitän zur See von
Kamptz, lehnte ein separates Waffenstillstands-
und Kapitulationsangebot ab (06. Mai 1945 vom Befehlshaber
der Belorussischen Front über
Funk übermittelt).
Am Vormittag
des 07. Mai 1945 ließ von Kamptz von
der Flakstellung Nexø auf sowjetische Aufklärungsflugzeuge
schießen.
In Erwartung sowjetischer
Luftangriffe wurden Nexø und Rønne in aller
Eile evakuiert.
Am 7.
und 8. Mai flogen 21 Schlachtflugzeuge und 62 Jäger
schwere Luftangriffe auf die beiden Städte. Rønne
und Nexø wurden nahezu vollständig
zerstört (ca. 70 Prozent des Wohnraums, 6 Schiffe
und 20 Fischerboote versenkt).
Am 9. Mai 1945 liefen
russische Torpedokutter mit einer aus 110 Soldaten bestehende
Landungstruppe in Rønne ein
und besetzen nach ca. einer Woche die Insel Bornholm. Fast
ein Jahr später
(06. April 1946) zog sich die russische Armee von der Insel
zurück.
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